Glückwünsche per SMS für Bundeskanzler Friedrich Merz und die Regierung

Glückwünsche per SMS für Bundeskanzler Friedrich Merz und die neue Regierung

Was lange währt, wird endlich gut: Rund zehn Wochen hat es gedauert, bis sich CDU-Chef Friedrich Merz schließlich Bundeskanzler nennen durfte. Der Weg dahin war ein steiniger. Nach langen Koalitionsverhandlungen scheiterte der Kanzlerkandidat im ersten Wahlgang – ein Novum in der Geschichte der Bundesrepublik. Verunsicherung machte sich breit. Von einer drohenden Staatskrise war die Rede. Doch nicht alle Politiker wollten das Geschehen so negativ bewerten.

Wie zum Beispiel Dorothee Bär, seit dem 06.05.2025 Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt: Auf die Frage, welchen Schaden Friedrich März durch die Niederlage genommen hätte, antwortete sie sinngemäß: keinen. Vielleicht hat das auch auch mit einer SMS zu tun, die Astronaut Alexander Gerst ihr nach dem ersten Wahlgang geschickt hatte. Darin schrieb er wörtlich: „Es ist gar kein Problem. Der zweite wird klappen. Weil jede große Raumfahrtmission immer erstmal ein, zwei Holperer am Anfang hatte. Das waren dann die ganz erfolgreichen Missionen.“

Zumindest den zweiten Wahlgang konnte Friedrich Merz schon mal erfolgreich hinter sich bringen und die erforderlichen Stimmen auf sich vereinen. Vom Bundespräsidenten ernannt und vom Bundestag vereidigt, darf er sich nun seit dem 06.05. Bundeskanzler nennen. Dafür gab es jede Menge Glückwünsche. Altkanzler Olaf Scholz zum Beispiel gratulierte ihm persönlich per Händedruck. Andere, wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen oder Nato-Generalsekretär Mark Rutte wiederum griffen auf „X“ (ehemals Twitter) zurück, um sich zur Wahl von Friedrich März zu äußern.

Altkanzlerin Angela Merkel, die den ersten Wahlgang noch von der Ehrentribüne aus verfolgte, gratulierte ihrem früheren Rivalen hingegen per SMS. In ihrer Kurznachricht wünschte sie ihm „Kraft, Fortune und Freude“, wie die Rheinische Post schreibt. Wie Merz die SMS beantwortet hat, ist hingehen nicht überliefert. Zumindest scheint er sie gelesen zu haben.

Am Abend nach der Bundestagswahl war das offenbar nicht der Fall. Dort vermisste er unter den zahlreichen Gratulanten eine Nachricht seiner Parteikollegin. Merkels Sprecherin wies darauf hin, dass diese noch am Wahlabend verschickt worden sei. Allerdings könnte diese in der von Flut von mehreren hundert SMS einfach untergegangen sein, wie Merz im Nachhinein einräumte.

SMS auch Teil der Regierungsarbeit für den Bundeskanzler?

Generell scheint es in Politikerkreisen üblich zu sein, nach wie vor die SMS zu verwenden. In dem prämierten Beitrag „Handy-Jahre einer Kanzlerin“ (.pdf-Datei) zeigen vier Journalistinnen auf, inwieweit Angela Merkel ihr Handy für ihre Regierungsarbeit bis zum Jahr 2022 nutzte. Aus dem Beitrag geht auch hervor, dass sie noch bis 2018 auf Geräte von Blackberry setzte, die über eine physische Tastatur verfügten.

Ob Friedrich Merz für seine Regierungsarbeit ebenfalls auf die SMS zurückgreift, ist hingegen nicht bekannt. Kurz, präzise und komplett ohne Reizüberflutung eignet sie sich auf jeden für eine klare und knapp gehaltene Kommunikation. Zudem lässt sie sich mit einer speziellen Verschlüsselung versehen, so dass Außenstehende keine Einblicke in die Inhalte bekommen. In vier Jahren sind wir vielleicht schlauer, sofern Friedrich Merz nicht schon vorher dem nächsten Amtsinhaber gratulieren muss. 

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